Die Frauen von 2019 – Mein Beitrag zur Frauenleserin-Blogparade

Ende Dezember drängt er sich geradezu auf, der Jahresrückblick. Wie auch im letzten Jahr ruft deshalb Frauenleserin Kerstin Herbert zur Blogparade auf. Das Ziel dieser Parade: Mal durchzählen, wie viele Bücher von Frauen man im letzten Jahr eigentlich gelesen hat. Im letzen Jahr fiel die Zählung meiner Lektüre mit 42 : 18 eindeutig zu Gunsten der Autorinnen aus. Und wie sieht’s dieses Jahr aus? Um das herauszufinden, stellt Kerstin wieder die gleichen Fragen wie beim letzten mal und ich beantworte sie auch in diesem Jahr sehr gerne:

Wie hoch ist Deine „Frauenquote“? Wieviele Bücher hast Du in diesem Jahr gelesen und/oder rezensiert? Wieviele davon wurden von Autorinnen verfasst?

Gelesen habe ich 2019 mit Ach und Krach wieder 60 Bücher. 18 Bücher davon wurden von Männern geschrieben, ein Buch war eine Anthologie, die ich als „neutral“ gewertet habe. Ohne es darauf angelegt zu haben, ist meine Quote also fast wieder exakt wie im letzten Jahr – 41 : 18. 28 der Bücher von Autorinnen entfallen dabei allerdings auf das Women’s Prize for Fiction-Projekt. Wer weiß, wie’s ohne das aussähe.

Rezensiert habe ich fast alle dieser 60 Bücher. Nichts geschrieben habe ich zu einer Emmanuel Levinas-Einführung, weil ich das Gefühl hatte, mich da doch sehr weit aus dem Fenster zu lehnen. Ebenso nichts geschrieben habe ich über Peichls Wie man Dinge repariert, so ratlos hat es mich zurückgelassen. Es müssten also 58 Rezensionen sein, 41 davon zu Büchern von Frauen. Die Rezensionen zu Büchern aus den letzten Tagen des alten Jahres erscheinen zum Teil auch erst jetzt im Januar, nachgezählt habe ich das alles aber nicht.

Welches Buch einer Autorin ist Dein Lesehighlight in 2019? (Warum?)

Eines meiner Highlights im letzten Jahr war sicher A Girl is a Half-formed Thing von Eimear McBride, das mich stilistisch sehr begeistert hat. Betrachtet man nur die Geschichte, hat mir aber auch Hannah Kents Seelenhaus sehr gefallen. Sie beschreibt darin die Geschichte einer wegen Mordes verurteilten Frau, die in einem finsteren isländischen Winter auf ihre Hinrichtung wartet.

Welche Autorin hast Du in 2019 für Dich entdeckt und was macht Sie für Dich so besonders?

Neben der bereits erwähnten Eimear McBride hat es mir Meena Kandasamy mit When I Hit You in diesem Jahr besonders angetan. Ihre Schilderung einer gewalttätigen Ehe, die im März übrigens auch auf Deutsch erscheint, war sowohl sprachlich als auch in der Darstellung der häuslichen Gewalt extrem beeindruckend. Ich bin sicher, dass das nicht das letzte Buch war, das ich von ihr gelesen habe.

Welche  weibliche Lebensgeschichte bzw. Biografie hat Dich besonders beeindruckt (und warum?)

Ich habe es mal wieder geschafft, fast Biographie-frei aus diesem Jahr zu gehen. Einzig eine über Mentona Moser habe ich gelesen, die fand ich aber nicht sehr gelungen, obwohl Mosers Geschichte durchaus außergewöhnlich ist. Wenn ich es also an meiner Lektüre festmachen müsste, hat mich wohl die Geschichte von Agnes Magnúsdóttir, festgehalten in Seelenhaus, am nachhaltigsten beeindruckt. Magnúsdóttir war die letzte Person, die 1830 auf Island hingerichtet wurde. Das ist sicher kein sehr schöner Grund, in die Geschichte einzugehen, aber als Person kommt sie in diesem Roman doch sehr gut weg und man kann sich sehr gut vorstellen, dass vieles davon wahr ist.

Welches Buch einer Autorin möchtest Du in 2020 unbedingt lesen?

Jede Menge. Griffbereit liegen hinter unter anderem Frankkissstein von Winterson, Paradise von Toni Morrison und A Conspiracy of Stars von Olivia A. Cole, von der ich ja aber auch immer noch hoffe, dass sie endlich mal den dritten Teil ihrer Tasha-Trilogie veröffentlicht. Und dann läuft ja auch nach wie vor das wpf-Projekt – dort stehen noch fast 60 Bücher auf der to-read-Liste. Da kommt sicher wieder einiges zusammen!

3 Gedanken zu “Die Frauen von 2019 – Mein Beitrag zur Frauenleserin-Blogparade”

  1. Wow, das ist aber ein guter Schnitt an Büchern von Autorinnen.

    „Das Seelenhaus“ steht für 2020 auch auf meiner Leseliste. Davon hab ich jetzt schon so viel gutes gelesen.

    Vielen Dank, dass du an meiner Blogparade teilnimmst.

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    1. Danke, dass du sie organisierst! Mit dem Seelenhaus wünsche ich dir viel Spaß. Ich hatte mit dem Einstieg so meine Schwierigkeiten – historische Romane sind echt nicht so meins. Aber als ich erstmal drin war, hat es mir sehr, sehr gut gefallen.

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