In The Power erzählt Naomi Alderman von einer Gruppe Mädchen, die eine neue, elektrische Kraft in sich entdecken, die das Machtverhältnis auf dieser Welt von heute auf morgen umkehrt. Eine von ihnen ist Roxy. Sie stammt aus klein- bis groß-kriminellen Verhältnissen und schreckt auch selbst nicht vor Gewalttaten zurück. Ihre Mutter wurde umgebracht, als sie noch klein war. Es war eine Rache am Vater, der sich mit den falschen Leuten eingelassen hatte. Jahre später erwischt es auch ihren Halbbruder Terry. Da ist es schon lange beschlossene Sache, dass Roxy die Familie verlassen soll, weil es für sie zu gefährlich wird. Terrys Beerdigung ist für sie der letzte Anlass, nochmal die ganze Familie zu sehen.
„They let her come to Terry’s funeral; it was a bit like Christmas. There was aunties and uncles, and booze and bridge rolls and hard-boiled eggs.“
Bridge Rolls sind kleine, längliche Brötchen und es scheint ein völlig absurder Gedanke zu sein, sie selbst zu machen. Ich habe exakt ein Rezept dafür gefunden, das auf verschiedenen Blogs wiederholt wird. Woher sie ihren Namen haben, ist nicht ganz klar. Sie tauchen das erste mal in den 1920ern auf und waren möglicherweise für hungrige Bridge-Runden gedacht. Vielleicht haben sie ihren Namen aber auch daher, dass sie beim Backen „Brücken“ bilden sollen, die man später wieder auseinander reißen muss. Gegessen werden sie offenbar bevorzugt mit Eiersalat. Aber erstmal muss man sie backen. Und zwar so:
Bridge Rolls (12 Stück)
- 200 ml Milch
- 450g Weizenmehl
- 15 g Hefe
- 2 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 100 g weiche Butter
- 2 Eier
Die Milch auf ca. 30° C erwärmen, Hefe und Zucker darin auflösen. Mehl, Butter, Salz und Eier in eine Schüssel geben, die Milch-Mischung darüber gießen und den Teig ca. 5 Minuten lang kneten.
Etwa eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Teig in 12 gleich große Portionen teilen und längliche Brötchen daraus formen. Damit sie die Form besser behalten kann man die Teigstücke dazu etwas flach drücken uns sie dann von der längeren Seite her fest aufrollen.
Die fertigen Brötchen mit ca. 2 cm Abstand nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Abgedeckt für weitere 60 Minuten gehen lassen. Damit die Brötchen in der Zeit nicht austrocknen, kann man das Blech in eine große Plastiktüte (z. B. eine Mülltüte) stecken, diese aufblasen und die Öffnungen verschließen.
Während die Brötchen gehen den Ofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Nach 60 Minuten die Brötchen in den Ofen schieben und ca. 15 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
Im Kern sind Bridge Rolls eben längliche Milchbrötchen. Allerdings sind sie etwas fester als das, was man hier unter dem Name beim Bäcker bekommt. Mit der angegeben Methode werden sie recht klein und eignen sich damit tatsächlich ziemlich gut als Büffet-Ergänzung. Und sicher auch für hungrige Bridge-Runden, obwohl man sich mit vollem Mund leider nicht mehr gut über die Spielfehler anderer aufregen kann, was mir die hauptsächliche Tätigkeit von Bridge-Runden zu sein scheint.
Zitat: Naomi Alderman: The Power. Penguin UK 2017. S. 103.
Noch mehr Essen aus Büchern gibt es auf schiefgegessen.