Martin Strauss erhält zu Beginn des Buchs die Diagnose von seinem Arzt, dass er langsam aber sicher verrückt werden wird und es zum Teil sogar schon ist. Er vergisst Erlebnisse aus seiner Vergangenheit und ersetzt diese durch völlig erfundene Geschichten, von denen er aber glaubt, sie seien wahr – er konfabuliert. Da ein guter Teil der Geschichte aus seiner Perspektive erzählt wird, kann man sich niemals völlig sicher sein, was wahr ist und was seiner Phantasie entspringt, wenn er, auf einer Bank vor dem Krankenhaus sitzend, sein Leben Revue passieren lässt.
Zweimal in seinem Leben trifft Martin Strauss, selbst Zauberer, auf den großen Harry Houdini. Und beide Male bringt er ihn um. Um von diesen beiden Begegnungen zu berichten, wird die Biographie Houdinis erzählt. Sein Aufstieg von einem zweitklassigen Zirkuszauberer, der mit billigen Tricks vorgibt, die Gedanken des Publikums lesen zu können zum größten Magier und Entfesselungskünstler seiner Zeit. Seine Verbindungen zu Geheimdiensten, zum russischen Zarenhaus, seine Bekanntschaft mit Arthur Conan Doyle und sein erbitterter Kampf gegen betrügerische Spiritisten, die zu seiner Lebenszeit ein Vermögen mit den Ängsten anderer Menschen machten und großen Einfluss auf wichtige Politiker nahmen – das alles nimmt ein Ende, als Houdini 1926 auf Martin Strauss trifft, der einen seiner Auftritte in Montreal besucht und ihn tötet, ohne es zu beabsichtigen. Aber wie tot ist der Meister der Illusion wirklich?