Es ist auf einer Party im Garten ihrer Schwester, als Gina Seán das erste mal sieht. Sie unterhalten sich nicht, sie werden einander nicht einmal vorgestellt, und doch sieht Gina den Anfang ihrer Affäre in diesem Augenblick. Als sie sich Monate später auf einer Konferenz in der Schweiz wiedersehen, kennt Seán sie nur als „Fionas Schwester“. An diesem Wochenende beginnt ihre Affäre wirklich. Gina kann es sich nicht erklären, sie ist glücklich verheiratet und hat mit ihrem Mann erst vor kurzem ein Haus gekauft. Mehrfach versucht sie, das Verhältnis zu beenden, es gibt klärende Gespräche und große Abschiedsszenen, aber am Ende treffen die beiden sich doch wieder in irgendeinem Hotel. Auch als Gina ernste Zweifel kommen, ob sie die ganze Geschichte vielleicht ernster nimmt, als Seán sie meint, schafft sie es nicht, einen Schlussstrich zu ziehen.
„He loves me now. Or he loves me too.
Or.
I love him. And that is as much as any of us can know.“
Sie sehnt seine Anrufe herbei und verbringt fast eine ganze Nacht im Auto vor seinem Haus, um ihm so nah wie möglich zu sein, um dabei zu sein, wenn er das Licht löscht. Heimlich hofft Gina, dass Seán seine Frau für sie verlassen wird und redet sich ein, dass es nicht ihre Schuld sei. Seán hatte vor ihr schon so viele Affären, es wäre reiner Zufall, wenn sie nun die wäre, die seine Ehe zerstört. Aber eine muss es ja machen. Wenn da nicht das Kind wäre. Evie ist neun, als die Affäre beginnt, ein behütetes Kind, um das die Eltern sich oft und große Sorgen machen. Das Mädchen habe „Anfälle“, mehr kann Gina erstmal nicht in Erfahrung bringen.