Byongsu Kim, 70 Jahre alt, lebt zurückgezogen in einem Dorf in Südkorea. Vor seiner Pensionierung war er als Tierarzt tätig und widmete sich in seiner Freizeit dem Serienmord. Das aber hat er schon lange an den Nagel gehängt. Nun erfreut er sich an seinem Bambushain, liest Klassiker und schreibt Gedichte. Seit bei ihm Alzheimer diagnostiziert wurde, lebt seine Tochter Unhi bei ihm und pflegt ihn aufopferungsvoll. Als Byongsu Kim erfährt, dass in der Nachbarschaft erneut ein Serienmörder unterwegs ist, ist er erst beleidigt. Erstens ist das sein Revier und zweitens ist der Neue garantiert nicht so gut wie er. Aber schon bald überwiegt die Sorge, der Mörder könne es auf Unhi abgesehen haben. Er beschließt, vor seinem Tod einen allerletzten Mord zu begehen, um seine Tochter zu schützen.

Er hat keine Angst vor dem Tod, wohl aber davor, seine Tat nicht vollenden zu können, bevor ihm die Realität endgültig entgleitet. In Tagebüchern, auf Zetteln und auf einem Tonbandgerät versucht der Ex-Serienmörder verzweifelt, alles festzuhalten, was er macht, sagt und denkt. Oft erinnert er sich nicht mehr, was er am Vortag gemacht hat und hat Schwierigkeiten, Traum und Realität zu trennen. Auch als Leserin weiß man nicht, was man dem alten Mann glauben kann und wie man seine Erzählungen zu deuten hat. Dies betrifft nicht nur die aktuellen Ereignisse, sondern auch die Geständnisse seiner Morde, die er vor Jahrzehnten begangen hat. Vieles erzählt er in mehreren Fassungen.