Mit dem Charme der Jahrhundertwende – „Wie meine Mutter ihr sanftes Gesicht bekam“ von James M. Barrie

Barries populärste Figur Peter Pan kennen alle, wenn auch die wenigsten den Roman gelesen haben dürften. Das weitere Werk des Schotten trifft es noch härter. Zumindest in Deutschland wird es bisher mit nahezu völliger Missachtung gestraft und es sind kaum Texte von ihm übersetzt worden.

Barrie: Wie meine Mutter ihr sanftes Gesicht bekam

In Wie meine Mutter ihr sanftes Gesicht bekam stellt der Herausgeber Michael Klein nun 15 kürzere Prosa-Stücke des Autors vor, die ursprünglich vor allem in Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt wurden. Die Texte erscheinen erstmals in deutscher Übersetzung. Seine Auswahl charakterisiert Barrie als humorvollen und feinfühligen Autor, der fast immer den richtigen Ton zwischen heiter und ernsthaft trifft. Seine Erzählungen kreisen oft um das Leben als Autor und Journalist. Im ersten Text beispielsweise ärgert sich ein Biograph wahnsinnig darüber, dass der Gegenstand der von ihm verfassten Biographie einfach nicht sterben will und stattdessen auf Gesellschaften munter die besten Anekdoten seines Buchs ausplaudert.

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Arthur Schnitzler: Therese

ArthurSchnitzler_Therese„Sie fragte sich wohl, ob es anders wäre, wenn sie ihr Frauenleben in einer anderen, schöneren Weise hätte erleben dürfen, als es ihr nun beschieden war […].“

In seinem (zweiten und letzten) Roman Therese beschreibt Schnitzler das Leben einer jungen Frau und ihren schleichenden sozialen Abstieg.
Geboren wird Therese Fabiani als Tochter eines Leutnants, der sich nach Ende seiner militärischen Laufbahn samt Familie in Salzburg niederlässt. Er verkraftet das Ende seiner Karriere schlecht und wird nach einigen öffentlichen Ausfällen in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Zu Hause wird das Geld knapp und nachdem der Bruder zum Studium nach Wien gegangen ist, versucht Thereses Mutter sie mit einem deutlich älteren Bekannten zu verkuppeln, auf dessen Geld und Titel sie hofft.

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