Leben in Licht und Luft – „Monte Verità“ von Stefan Bollmann

Ein Zufall führt die Brüder Gräser, Henri Oedenkoven und Ida Hoffmann 1900 in Veldes, dem heutigen Bled in Slowenien zusammen. In langen und tiefen Gesprächen spüren sie eine tiefe Verbundenheit und eine gemeinsame Abneigung gegen den Zustand der modernen Gesellschaft. Sie wollen weg von Kapitalismus und Industrialisierung, sich frei machen von den Zwängen der Zeit. Zurück zur Natur, das aber keineswegs reaktionär gedacht, sondern ganz fortschrittlich. Und das nicht nur theoretisch, sondern praktisch umgesetzt in einer Lebensgemeinschaft, die ihren Vorstellungen entspricht.

„Sie werden nie mehr eingezwängt zwischen Plüsch und Plunder sein, stattdessen nackt in der verschwenderisch scheinenden Sonne liegen.“

Nur wenige Monate später, aber nach einer beschwerlichen Suche, finden sie den perfekten Ort dafür. Im Tessin, auf einem Hügel über Ascona und mit Traumblick über den Lago Maggiore, finden sie ihren „Wahrheitsberg“, einen wirtschaftlich kaum mehr genutzten und nicht bewohnten Hügel, der alles zu haben scheint, was sie für ihr Unterfangen benötigen. Mit Enthusiasmus starten sie in ihr neues Leben, das zum Modell werden soll für die gesamte Gesellschaft. Licht und Luft braucht der Mensch, so lehrt es damals populäre Arnold Rikli, dem man auf Monte Verità folgt und dessen Lehren als Basis für das neue Sanatorium dienen sollen. Auf dem Hügel ist man meist nackt, badet täglich in Licht und Luft, und nur beim Weg ins Dorf trägt man, um keinen Missfallen zu erregen, luftige, weit geschnittene Gewänder. In Ascona denkt man sich natürlich seinen Teil über die Aussteiger aus dem Berg, die in spärlichen Hütten in wilder Ehe leben, sich als Selbstversorger versuchen und sich vegetarisch oder vegan ernähren.

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Das Tagebuch einer Dienstmagd – „The Observations“ von Jane Harris

Bessy ist auf dem Weg von Glasgow nach Edinburgh, als es sie zufällig nach Castle Haivers verschlägt. Zwar gibt es dort nur einen abgelegenen Hof und nicht das erhoffte Schloss zu besichtigen, dennoch ist der Abstecher ein Glücksfall für Bessy. Mit dem Tod ihres Dienstherren Mr. Levy hat sie ihre Anstellung als Hausmädchen in Glasgow verloren und sucht nun verzweifelt eine neue. Das zumindest erzählt sie Hausherrin Arabella Reid. Die merkt zwar recht schnell, dass Bessy nur einen Bruchteil der behaupteten Fähigkeiten tatsächlich beherrscht, dennoch stellt sie das Mädchen ein. Denn Bessy hat in ihrer vorherigen Anstellung Lesen und Schreiben gelernt, eine seltene Fähigkeit für Dienstmädchen und für Arabella Reid eine essentielle. Denn wichtiger als saubere Böden ist ihr, dass ihre Mädchen jeden Abend ein detailliertes Journal über das schreiben, was sie am Tag getan und erlebt haben.

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Das grausame Ende einer ganzen Welt – „So war’s eben“ von Gabriele Tergit

Tergit nimmt sich in ihrem dritten großen Gesellschaftsroman einiges vor. Sie portraitiert die jüdische Berliner Gesellschaft in Ost- und Westberlin, ihre Glanzzeit, ihre Verfolgung, das Elend und das Exil. Mehr als 70 Personen sind in den Dramatis Personae I und II aufgelistet: Die Familien Stern und Kollmann, Mayers und Jacobys, der deutsche General von Rumke und ein buntes Gemisch aus „Figuren am Rande“. Aufstrebende Journalistinnen tummeln sich in ihren Reihen neben etablierten Regisseuren, feinen Damen und angehenden Revolutionären, Internationalisten und Erzkonservativen.

Der Roman beginnt noch während des Kaiserreichs mit dem Kapitel „Damentee in den neunziger Jahren“. Wie auch bei den Effingers besteht Tergits Romanpersonal zunächst vor allem aus der „feinen Gesellschaft“, die von der Autorin mit einem deutlichen Augenzwinkern charakterisiert wird. Die familiären und gesellschaftlichen Verflechtungen sind das wichtigste in diesen Kreisen und das ganze Streben der Frauen gilt dem guten Eindruck. Während die Männer Karriere machen, ist der gesellschaftliche Teil ihr Beitrag zum Erfolg der Familie. Ein verpatzter Damentee ist da schon höchst blamabel. Dass einige von ihnen in absehbarer Zeit Teile der mondänen Wohnungen vermieten müssen, um sich auch nur über Wasser halten zu können, ahnt da noch niemand. Doch längst nicht alle schweben durch diese erlauchten Kreise. Tergit schildert nicht nur das Leben der reichen, sondern auch der ganz bescheiden und ganz durchschnittlich lebenden Familien der Zeit, mit all ihren Brüchen, Hoffnungen und Sorgen.

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Ein seltener Fund – „The Mermaid and Mrs. Hancock“ von Imogen Hermes Gowar

Es ist ein ungeheurer Fund, den Kapitän Jones seinem Arbeitgeber Jonah Hancock präsentiert. Eine echte Meerjungfrau hat er von seiner letzten Reise mitgebracht! Leider war die so teuer, dass er dafür das Schiff versetzen musste, eines der besten in Hancocks Flotte. Jones ist sich allerdings sicher, dass eine echte Meerjungfrau besser ist als jedes Schiff der Welt. Doch die Kreatur, die er mit großem Gewese auspackt, ist nicht, was Hancock sich erwartet hätte. Statt einer betörenden Sirene liegt vor ihm auf dem Tisch eine groteske Kreatur, die aussieht, als hätte jemand einen Affen und einen Fisch zusammengenäht. Aber was soll er nun noch tun? Das Schiff ist nun mal weg und so entschließt er sich, mit der Meerjungfrau zumindest ein wenig Geld zu verdienen.

Zusammengebastelte „Meerjungfrauen“, die Reisende von exotischen Orten mitbrachten, waren eine Zeitlang der letzte Schrei und durften in keinem gutsortierten Kuriositätenkabinett fehlen. Das in diesem Video gezeigte Exemplar wurde auf einer Japanreise erworben und landete unter dem Namen „Fiji Mermaid“ in der berühmten Sammlung von P. T. Barnum.

Jonah Hancock ist ein gesetzter Mann. Nach dem frühen Tod seiner Frau leben nur noch seine Nicht Sukie und eine Angestellte mit ihm im Haushalt. Er betreibt Handel mit Übersee und vermietet einige bescheidene Quartiere – gerade genug für ein bequemes Leben ohne großen Trubel. Das ändert sich schlagartig, als er seine Meerjungfrau in einem Londoner Kaffeehaus ausstellt und die halbseidene Mrs. Chappell darauf aufmerksam wird. Sie ist Zuhälterin für die ganz noble Gesellschaft und immer auf der Suche nach einer Attraktion für ihre betuchte Kundschaft. Über sie lernt Hancock die Highclass-Kurtisane Angelica kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Und sie verspricht ihm sogar ihre Liebe. Unter einer kleinen Bedingung: Sie will ihre eigene Meerjungfrau haben. Ein unmögliches Unterfangen, das ist Hancock und auch Angelica klar. Dennoch startet Hancock einen neuen Versuch.

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Auf der Suche nach der Schöpfungsformel – „Die Sprache des Lichts“ von Katharina Kramer

„Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“ So einfach kann Schöpfung sein – wenn man die richtige Sprache spricht. Davon waren die Menschen lange überzeugt. Wenn man Gottes Sprache finden und sprechen könnte, dann könnte man damit alles erschaffen, was man braucht. Licht, Gold, Macht, alles aus Worten geschöpft. Die aufgeregte Suche nach eben dieser Sprache legt Katharina Kramer ihrem Roman zu Grunde, den sie Ende des 16. Jahrhunderts spielen lässt.

Jacob Greve, in Ungnade gefallener Lateinlehrer auf Wanderschaft, trifft darin auf den Gauner Edward Kelley, der in ihm die Chance sieht, an richtig viel Geld zu kommen. Denn Jacob ist nicht nur Sprachlehrer, er ist ein wahres Sprachgenie. Sprache ist alles in seinem Leben, er kann sie in bunten Formen sehen, er kann jeden Dialekt erlernen und fast jeden sprachlichen Code dechiffrieren. Sein Sprachgefühl ist so fein, dass ihm schon der kleinste Fehler seiner Schüler fast körperliche Pein beschert. Wenn einer Gottes eigene Sprache rekonstruieren kann, dann Jacob Greve, da ist Edward sich sicher. Doch er ist nicht der einzige, der auf der Jagd nach dieser Sprache ist. Im Béarn, heute an der Spanisch-Französischen Grenze gelegen, arbeitet die junge Margarète Labé ebenfalls an der Entschlüsselung von Sprachen. Sie arbeitet für die Katholische Liga, die verbissen gegen die Calvinisten kämpft. Ob die Pfeifsprache, die von den Hirten im Béarn benutzt wird, ein erster Hinweis auf Gottes eigene Worte sein kann?

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Im Schatten des Barden – „Hamnet“ von Maggie O’Farrell

Hamnet ist uns, dem Namen nach zumindest, allen wohlbekannt. Als Prinz von Dänemark hat sein Vater ihm einen ewigen Platz in der Literaturgeschichte geschaffen. Der berühmte Vater aber spielt in diesem Roman kaum eine Rolle. Zu Beginn und als junger Mann ist er noch präsent, aber dann werden seine Aufenthalte in London länger und länger, die Besuche in Stratford immer seltener. Viel mehr ist es seine Frau, im Nachlass ihres Vater als Agnes Hathaway benannt, die ausnahmsweise mal im Scheinwerferlicht steht. Ihr weltberühmter Mann wird nicht einmal namentlich erwähnt. 26 Jahre alt ist Agnes, schön, geheimnisvoll und mit beinahe magischen Fähigkeiten beschenkt, als sie sich in den gerade achtzehnjährigen Lateinlehrer ihrer Halbbrüder verliebt. Für den Vater des Lateinlehrers, einen in finanzielle Schieflage geratenen Handschuhmacher, kommt sie gerade recht. Immerhin bringt sie ein nicht unansehnliches Erbe mit. Was mit hinter ihrem Rücken über sie sagt, ist da erstmal zweitrangig, ebenso wie ihr für eine erste Ehe ziemlich hohes Alter.

„What a way out it would be for the boy, she heard a woman at the market whisper, behind her back. You can see why he’d want to marry into money and get away from the father.“

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Die Revolution am Ende der Welt – „Der Himmel vor hundert Jahren“ von Yulia Marfutova

In einem abgelegenen russischen Dorf, in etwa zur Zeit der Revolution, hat der alte Ilja sich einen Ruf als mächtiger Seher erworben. Mit Hilfe eines mysteriösen Röhrchens kann er das Wetter voraussagen. In einem Dorf, das ausschließlich von der Landwirtschaft lebt, und in dem deshalb wirklich alles vom Wetter abhängt, ist das eine wertvolle Gabe. Doch nicht alle wollen dem fortschrittlichen Röhrchen glauben. Die Traditionsbewussteren hören lieber auf Pjotr, der mit den Flussgeistern reden kann und ihnen alle Geheimnisse entlockt.

Doch das sind nicht die einzigen Wege, in die Zukunft zu blicken: Als Iljas Frau Inna beim Kochen ein Messer herunterfällt, weiß sie, dass bald ein Mann zu Besuch kommen wird. Nun ist bald relativ und es dauert noch eine ganze Weile, aber dann bewahrheitet sich ihre weise Voraussicht, als Wadik im Dorf auftaucht. Er ist ein Fremder, abgemagert, ohne Schuhe und in einer abgewetzten Offiziersuniform. Auch er redet von der Zukunft und einer neuen Zeit und verlangt, dass in Iljas Haus die Ikonen abgehängt werden. Trotz seiner rätselhaften Herkunft hält Ilja viel von ihm. Lesen kann Wadik zwar auch nicht, aber trotzdem er kennt die Bücher der großen Männer und weiß, was darin steht.

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Zum Schweigen gebracht – „Do Not Say We Have Nothing“ von Madeleine Thien

Li-ling, Tochter chinesischer Einwanderer, lebt mit ihrer Mutter in Vancouver. Ihr Vater hat sich 1989 bei einer Reise nach Hongkong vom Dach eines Hauses gestürzt. Den Schmerz kann Li-ling ihm nicht verzeihen. Nur wenig später taucht Ai-Ming in Vancouver auf. Sie ist die Tochter einer Familie, mit der Li-lings Vater eine lange Verbindung hatte und muss China wegen ihrer Beteiligung an Protesten auf dem Tiananmen-Patz verlassen. Während Li-ling fast völlig ahnungslos ist, warum ihre Eltern China verlassen haben, weiß Ai-Ming eine Menge darüber und erzählt ihr eine lange Geschichte über tiefe Freundschaften, die Liebe zur Musik und die Folgen der Kulturrevolution.

Die Verbindung von Ai-Ming und Li-ling besteht vor allem über ihre Väter, die in Shanghai gemeinsam am Konservatorium gearbeitet und studiert haben, bis die Kulturrevolution die Karriere der beiden beendete. Ai-Mings Vater Sparrow, einen Komponisten, traf es dabei härter. Er konnte sich mit der neuen Linie nicht anfreunden, wollte nicht abrücken von seinen großen Vorbildern in der klassischen Musik zugunsten einer volksnäheren Musik. Statt an seinen Kompositionen zu arbeiten, endet er in einer Fabrik, in der er die Einzelteile von Radios verlötet. Und damit kommt er noch glimpflich davon – etliche in seiner Familie landen als Rechtsabweichler in Arbeitslagern und kommen gar nicht oder als gebrochene Menschen zurück.

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Versklavt, verzweifelt, vergessen – „The Silence of the Girls“ von Pat Barker

Als die Kämpfe um Lyrnessus im trojanischen Krieg verzweifelter werden und niemand weiß, wie lange die Stadt noch gegen Achilles und seine Armee verteidigt werden kann, flüchten die Frauen sich mit ihren Kindern in die Zitadelle. Unter ihnen ist auch Briseis, gerade 19 Jahre alt, und Frau des Königssohns Myrnes. Vom Dach der Festung aus beobachten die Frauen, was unter ihnen geschieht und wissen, wie aussichtslos ihre Lage ist. Es ist Usus der siegreichen Griechen, jeden männlichen Einwohner zu töten, ebenso wie schwangere Frauen, die möglicherweise noch männliche Nachfolger in sich tragen. Die übrigen Frauen werden verschleppt, werden Kriegsbeute, Handelsware und Eigentum ausgezeichneter Kämpfer. Einige wählen lieber den Tod und stürzen sich vom Dach der Zitadelle. Briseis harrt aus.

Wenige Stunden später fällt im Lager der Griechen Achilles Wahl auf sie. Sie soll sein Lohn für seine Tapferkeit und seine Stärke sein und wird zu seiner persönlichen Sklavin. Damit ist sie eine der wenigen Frauen Trojas, deren Namen überhaupt im Mythos um Troja auftauchen. Die meisten anderen werden namenlose Opfer eines männerdominierten Kampfes. Ihren Status als Mensch jedoch hat sie verloren. Zwar gilt sie als Achilles Lieblingssklavin, doch dadurch wird sie nicht weniger ein Objekt. Nacht für Nacht wird sie von ihrem Besitzer vergewaltigt, so wie alle anderen Sklavinnen auch. Der einzige Ausweg für Briseis ist eine Hochzeit mit Achilles, doch die Chancen stehen schlecht. Zudem scheint ihr eine Ehe mit dem Mörder ihres Mannes und ihrer Brüder wenig erstrebenswert. Dennoch ist sie Achilles Gefährten Patroclus dankbar, dass er ein gutes Wort für sie einlegen will. Es ist ihre größte Sorge, dass Achilles das Interesse an ihr verlieren könnte oder sie ihn gegen sich aufbringt. Würde er sie verstoßen, müsste sie ihr Dasein als gewöhnliche Sklavin fristen so wie alle, die zu alt, zu widerspenstig oder zu unattraktiv für die Helden Griechenlands sind. Sie schlafen im Freien, zusammengekauert unter den Hütten, und erledigen niedrigste Aufgaben. Einen Ausweg gibt es für sie nicht mehr. Selbst von den höheren Sklavinnen werden sie kaum beachtet. Briseis und die anderen bleiben unter sich, in den Frauenquartieren, an den Webstühlen oder im Feldlazarett, wo sie zur Pflege der verwundeten Krieger eingesetzt werden. Unter ihnen aber entstehen echte Freundschaften und die Solidarität ist groß. Manchmal vergessen sie beinahe, in welcher Lage sie sind, und teilen unbeschwerte Momente.

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Der lange Atem Leningrads – „Ice Road“ von Gillian Slovo

Slovos Roman über Leningrad und seine bewegte Geschichte findet seinen Anfang im ewigen Eis. Dorthin hat es Irina Davydovna verschlagen als Teil einer Expedition an Bord der Cheliuskin, die im driftenden Eis zerquetscht wird. Irina gehört zu den Überlebenden und kehrt zurück in ihre Heimatstadt Leningrad, von wo aus sie den Rest der Geschichte erzählt. 

This is my city: the city that I love. In my lifetime I have left its borders only twice, the first time into peril and the second to Moscow and deception. Twice is enough for me. I have lived through Leningrad’s darkest times. I have seen its pain and I have also seen its heroism. I am part of it.

An der Seite ihrer Freundin Natascha, Tochter des hochrangigen Partei-Funktionärs Boris Aleksandrovich, erlebt sie Leningrad in seiner Schönheit und seinem Elend. Die Stadt ist gerade im Umbruch, als Irina von ihrer Arktis-Expedition zurückkehrt. Die Revolution ist geglückt, nun ist es an den ehemaligen Revolutionären zu Funktionären zu werden und den Erhalt ihrer Macht zu sichern. Und das mit allen Mitteln. Irina hat zwar nie hohe Funktionen inne, ist bei ihrer Tätigkeit als Reinigungskraft und Haushälterin den Großen und Mächtigen aber oft ganz nah. Ihre Erzählung beginnt 1934, umfasst die Stalinschen Säuberungen, in denen Natascha ihren geliebten Ehemann verliert, und endet während der Belagerung Leningrads durch die deutsche Wehrmacht. Die titelgebende Ice Road spielt dabei nur über eine relativ kurze Zeit eine Rolle. Die auch als „Straße des Lebens“ bekannte Route führte ab dem Winter 1941 über den zugefrorenen Ladogasee und wurde von der Roten Armee genutzt, um die Belagerten mit Lebensnotwendigem zu versorgen. Die Lage Leningrads war dennoch prekär. Im Roman spielt diese titelgebende Versorgungsstraße natürlich ihre Rolle als Lebensader für die Belagerten, findet aber kaum Erwähnung.

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