Lily King: Euphoria

wpid-20150802_163001.jpg„Wenn ein einzelner Mensch der alleinige Experte für eine bestimmte Kultur ist, verrät seine Analyse dann mehr über die Kultur oder mehr über ihn?“

In den frühen 30er Jahren treffen die Ethnologen Andrew Bankson, Nell Stone und Schuyler Fenwick, genannt Fen, bei einer Weihnachtsfeier in Angoram in Neuguinea aufeinander. Zu diesem Zeitpunkt haben sie alle schon einige Zeit bei „ihren“ Völkern verbracht. Das Ehepaar Stone/Fenwick hat gerade die Arbeit bei den Mumbanyo aufgegeben und will frustriert nach Australien abreisen, Bankson leidet wie ein Hund unter der Einsamkeit bei den Kiona, die ihn nicht teilhaben lassen an ihrem Leben. Trotz mehrfacher Bitten ist auch aus der britischen Heimat keine kollegiale Hilfe zu erwarten und so sind Nell und Fen seine einzige Hoffnung auf Gesellschaft. Er will sie unter allen Umständen in der Gegend halten und bringt sie schließlich bei den Tam unter, nur wenige Stunden mit dem Boot den Sepik hinunter entfernt.

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Marin Trenk: Döner Hawaii – unser globalisiertes Essen

doenerhawaiiMarin Trenk hat einen Lehrstuhl für Ethnologie in Frankfurt am Main inne und befasst sich mit Food-Ethnologie. Essens-Globalisierung teilt er in drei große Wellen. Erst kommen unverarbeitete, einzelne Lebensmittel in andere Kulturen, wie beispielsweise die Kartoffel einst nach Europa kam. Ihnen folgen, häufig im Zuge des Kolonialismus, einzelne Gerichte, wie zum Beispiel die in England immer noch so  beliebten Currys. Und schließlich werden, vor allem durch Migration, ganze Küchen exportiert. In aller Regel müssen die neuen Küchen sich den bereits vorhandenen Kulturen anpassen, weswegen, wie jedem klar sein dürfte, die H19 beim Asia-Imbiss Mekong mit originaler chinesischer Küche nicht mehr viel zu tun hat.

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