Seit 2016 schon gibt es den Blogger*innepreis „Das Debüt“. Dort werden – wie der Name erahnen lässt – Debütromane deutschsprachiger Autor*innen prämiert. Die Vorauswahl treffen Bozena Anna Badura, Janine Hasse und Sarah Jäger. Und das mit nicht unbeträchtlichem Aufwand. Die drei lesen sich durch jeden Titel, der von den Verlagen eingereicht wird. In diesem Jahr waren das immerhin 80 Romane, die höchste Anzahl seitdem der Preis ins Leben gerufen wurde. Eine Übersicht der eingereichten Titel ist auf der Website des Projekts zu finden. Für die Blogger*innenjury bleibt dann nur noch, die Shortlist zu lesen und zu bewerten. Mit fünf Titeln fällt die deutlich knapper aus. Und da der Aufwand nun wirklich überschaubar ist, habe ich mich entschlossen, in diesem Jahr auch mal Teil der Jury zu werden. Außer mir dabei sind: Jennifer Hahn, Tanja Geyer, Jessica Hädecke, Marc Richter, Ines Daniels, Marina Büttner, Oliver Bruskolini, Ruth Justen, Mikka Gottstein, Petra Reich, Eva Nagl-Jancak, Silvia Walter , Fabian Neidhart und Katrin Faulhaber. Einige von ihnen sind auch das erste mal dabei, es gibt aber auch viele Wiederholungstäter*innen. Was wir uns von uns einem guten Debütroman erhoffen und worauf wir bei der Auswahl des Gewinnertitels achten, steht in unseren Vorstellungsbeiträgen Teil I und Teil II.
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In den nächsten Wochen werden wir alle die Titel der Shortlist lesen und bewerten. Für drei der Romane können wir im Anschluss jeweils 5, 3 oder 1 Punkt vergeben. Zwei Bücher gehen komplett leer aus. Aus der Summe der Punkte ergibt sich, wie ihr euch denken könnt, der Siegertitel. Anfang Januar geben wir bekannt, wer unsere Favoriten waren. In diesem Jahr sieht die Shortlist aus wie folgt (die Rezensionen verlinke ich, sobald sie erschienen sind):
Angela Lehner: Vater unser
Dieser Roman wurde auch schon mit dem Debüt-Preis des Österreichischen Buchpreises ausgezeichnet. Lehner erzählt von einer jungen Frau, die in die Psychiatrie eingewiesen wird, weil sie, so behauptet sie zumindest, eine ganze Kindergartengruppe erschossen hat. Dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit niemanden umgebracht hat, dafür aber leidenschaftlich gerne übertreibt, merkt man sehr schnell.
zur Rezension: „sondern erlöse uns von dem Bösen“
das denken die anderen: Mikka Gottstein (mikkaliest), Eva Jancak-Nagl (Literaturgeflüster), Silvia Walter (Leckere Kekse)
Ana Marwan: Der Kreis des Weberknechts
Noch eine Österreicherin auf dieser Liste. Der Kreis des Weberknechts handelt von einem Mann, der keine Menschen mag und sich in die Einsamkeit zurückzieht. Doch dann geht er seiner Nachbarin Mathilde ins Netz.
zur Rezension: Lipitsch, der Misanthrop
das denken die anderen: Marina Büttner (literaturleuchtet)
Katharina Mevissen: Ich kann dich hören
In diesem Roman geht es um Osman, einen jungen Cellisten türkischer Herkunft. Der kann zwar gut hören, sich aber nicht immer gut mitteilen. Das macht seine zwischenmenschlichen Beziehungen nicht weniger kompliziert, schon gar nicht die zu seiner Mitbewohnerin.
zur Rezension: Allgemeine Sprachlosigkeit
das denken die anderen: Ines Daniels (letteratura), Silvia Walter (Leckere Kekse)
Martin Peichl: Wie man Dinge repariert
Und noch ein Österreicher. In diesem epidosenhaft erzählten Roman geht es vor allem um Beziehungen, die Liebe und ihr scheitern. Und darum, dass es gar nicht so einfach ist, Dinge zu reparieren.
das denken die anderen: Silvia Walter (Leckere Kekse)
Nadine Schneider: Drei Kilometer
Drei Kilometer ist kein weiter Weg, ein halbstündiger Spaziergang vielleicht. Aber wenn am Ende dieser drei Kilometer ein streng bewachter Grenzstreifen liegt und man über Fluchtpläne kaum sprechen kann, weil überall Spitzel der Securitate lauern, sind drei Kilometer eine kaum überwindbare Distanz.
zur Rezension: Diesseits der Grenze
das denken die anderen: Marina Büttner (literaturleuchtet), Silvia Walter (Leckere Kekse)