Mein Sohn, der Amokläufer – „We Need to Talk About Kevin“ von Lionel Shriver

Eva und Franklin sind glücklich liiert und leben in New York. Er ist Location-Scout, sie führt erfolgreich einen Verlag, der Reiseführer für Backpacker verlegt. Eva liebt das Reisen und sie liebt das Leben in New York. Für sie gibt es keinen Grund, etwas zu ändern. Doch dann beschließen die beiden, ein Kind zu bekommen. Ein Entschluss den Eva nicht zu Ende gedacht hat, wie sie bald feststellen muss. Als sie von ihrer Schwangerschaft erfährt, fällt sie vor Entsetzen fast in Ohnmacht. Mit der Geburt von Kevin ändert sich alles und nichts davon zum Guten.

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Eva erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht in langen Briefen an ihren Mann. Sie beginnt am 8. November 2000 und erzählt ihm, wie es ist, ihren Sohn jeden Samstag im Jugendgefängnis zu besuchen. Dort sitzt er, seit er im April 1999, wenige Tage vor seinem 16. Geburtstag, sieben Mitschüler*innen, eine Lehrerin und einen Mitarbeiter der Schulmensa erschossen hat. Sie schreibt bis zum 8. April 2001, dem zweiten Jahrestag seiner Tat. Eva nutzt die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge darzulegen und zu erklären, was für ein Horror es war, mit Kevin und Franklin zu leben. Dass sie jetzt auch noch auf Schmerzensgeld verklagt wird, kann sie nicht mehr schrecken.

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