Gestern abend ist der diesjährige Man Booker Prize an George Saunders verliehen worden für Lincoln in the Bardo. Das Buch ist Saunders erster Roman. Ausgangspunkt der Erzählung ist der frühe Tod von Lincolns Sohn William Wallace Lincoln, der mit 11 Jahren starb. Woran, ist nicht ganz klar, man vermutet heute Typhus. Sowohl Abraham Lincoln als auch seine Frau waren vom Tod ihres Sohnes sehr getroffen und es gibt Berichte, nach denen Lincoln mehrfach zu seinem aufgebahrten Sohn zurückkehrte, um ihn in den Armen zu halten.
Dies nahm Saunders als Inspiration für seinen Roman. Der zweite Teil des Titels, bardo, bezeichnet ein tibetisch-buddhistisches spirituelles Konzept, das verschiedene Zwischenzustände des Geistes zwischen Diesseits und Jenseits bezeichnet. Saunders gibt an, sich nicht streng an dieses Konzept gehalten zu haben, sondern auch Elemente anderer Religionen und Lehren einbezogen zu haben.
In diesem Zwischenzustand also befindet sich Lincoln während er versucht, den Tod seines Sohnes zu begreifen und zu verarbeiten. Die komplette Handlung des Romans passiert während nur einer Nacht.
Update: In den Kommentaren weißt Thomas hilfreich daraufhin, dass eine deutsche Übersetzung durchaus angekündigt ist. Lincoln im Bardo soll im Mai 2018 bei Luchterhand erscheinen.
Ich habe eben gelesen, dass es im Frühjahr eine Übersetzung geben soll:
http://www.deutschlandfunkkultur.de/george-saunders-gewinnt-man-booker-preis-ein-roman-ueber.2165.de.html?dram:article_id=398461
Ich hab vor kurzem „Zehnter Dezember“ gelesen, eine Band mit Kurzgeschichten von Saunders. Meine Meinung zu den Stories schwankt stark. Einige waren sehr gut, manche belanglos und sprachlich anstrengend.
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Mit den Erzählungen bin ich auch nicht warm geworden …
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Bisher irgendwie niemand, mit dem ich gesprochen habe. Große Begeisterung habe ich da keine gehört.
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Ich danke für den Hinweis und ergänze entsprechend!
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määääh – ich mag ihn nicht und will das Buch nicht lesen *rummoser* 😉
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😀 Das hab ich mir gedacht, dass dir das nicht passt.
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