Baileys Women’s Prize for Fiction geht an Naomi Alderman

Zum letzten Mal ist in diesem Jahr der Baileys Women’s Prize for Fiction verliehen worden, ab nächstem Jahr wird die Sponsoren-Last auf mehrere Schultern verteilt und der Preis heißt dann (wieder) nur Women’s Prize for Fiction. Ich hätte mir was blöderes gewünscht, aber nun gut.

Auf jeden Fall geht er an Naomi Alderman für ihren Roman The Power, der im März 2018 bei Heyne unter dem Titel Die Gabe angekündigt ist. In diesem Roman haben einige Frauen plötzlich eine ganz besondere Gabe – sie können mit ihren Händen starke Stromstöße aussenden. Empowerment mal anders. Es wird eine Zeit dauern, bis ich zu diesem Roman kommen werde, ich bin aber sehr gespannt. Es klingt so gar nicht nach einem Titel, den ich normalerweise lesen würde.

Die anderen Titel der Shortlist waren, nochmal zur Erinnerung:

Adebayo, Ayobami: Stay with me

Grant, Linda: The Dark Circle

Morgan, C.E.: The Sport of Kings

Riley, Gwendoline: First Love

Thien, Madeleine: Do Not Say We Have Nothing

Bei der Verkündung der Longlist im März hatten sich außerdem eine bis mehrere Personen gewünscht, die Titel der deutschen Übersetzungen nachgeliefert zu bekommen. Also bitte, hier die (kommenden) Übersetzungen, soweit mir bekannt. Alle außer letteratura dürfen hier aufhören.

Margaret Atwoods Roman Hag-Seed ist zwischenzeitlich bereits auf deutsch erschienen, und zwar unter dem Titel Hexensaat bei KNAUS. Es ist ihre Nacherzählung von „The Tempest“ und mittlerweile meine letzte Hoffnung für das Hogarth-Projekt.

The Mare von Mary Gaitskill erscheint in wortgetreuer Übersetzung als Die Stute bei Klett-Cotta und erzählt von einer Außenseiterin, der die Begegnung mit einem scheuen Pferd zu mehr Selbstvertrauen verhilft.

Im März ist bei Paul List Die Frau nebenan erschienen, in dem von zwei Frauen erzählt wird, die seit Jahrzehnten Tür an Tür leben und einen erbitterten Kleinkrieg führen. Der Zufall bringt sie zusammen. Im Original heißt der Roman von Yewande Omotos The Woman Next Door.

Im September wird auch der Roman von Sarah Perry auf deutsch unter dem Titel Die Schlange von Essex bei Eichborn erscheinen. Der Roman spielt im späten 19. Jahrhundert und erzählt von der Witwe Cora Seaborne, die mit ihren modernen Ansichten über die Evolution nicht nur Freunde findet. Vielleicht aber eine neue Liebe.

Bei Luchterhand ist Annie Proulx Roman Aus hartem Holz (Barkskins) erschienen. Mit diesem Buch hat Proulx einen umfangreichen und ambitionierten Familienroman geschrieben, der sich immer um die vermeintlich endlosen Wälder Nordamerikas und das Fällen des Holzes dreht.

Madeleine Thiens Sag nicht, wir hätten gar nichts erscheint im September ebenfalls bei Luchterhand. Anhand zweier Künstlerfamilien, die in die Wirren der chinesischen Politik des 20. Jahrhunderts verstrickt werden, stellt sie die Frage, wie viel wir aufgeben können, bevor wir nicht mehr wir selbst sind.

Und zu guter letzt hat auch Suhrkamp einen der Longlist-Titel im Programm, Und damit fing es an von Rose Tremain, das von der so innigen wie unwahrscheinlichen Freundschaft der Jungen Gustav und Anton erzählt.

7 Gedanken zu “Baileys Women’s Prize for Fiction geht an Naomi Alderman

  1. letteratura 7. Juni 2017 / 21:43

    Super Service! Vielen Dank! Hexensaat habe ich schon, das wird demnächst gelesen und Madeleine Thien ist vorgemerkt. Die anderen gucke ich mir nochmal ganz genau an. Thanx! 🙂

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  2. dj7o9 7. Juni 2017 / 23:20

    Ich kann dir „The Power“ wirklich ans Herz legen, hat mir sehr sehr gut gefallen. Geht ein bisserl in Richtung Margaret Atwood, man spürt die Mentorin…
    Liebe Grüße 🙂

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    • Marion 7. Juni 2017 / 23:31

      Oh, das klingt ja cool. Dann bin ich gleich viel optimistischer!

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  3. thursdaynext 8. Juni 2017 / 9:23

    The power klingt gut. Werde ich vormerken. Thanks!

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  4. literaturreich 8. Juni 2017 / 16:42

    Ich danke auch für die Titel. Die Gabe wäre mir wohl auch durchgerutscht, entspricht auch nicht meinem normalen Beuteschema. Kann es sein, dass die deutschen Verlage ein wenig auf die „falschen“ Titel gesetzt haben? Außer dem Siegertitel erscheint zeitnah ja wohl nur das Buch von Thien. Na, vielleicht gibt es noch ein Update 😉 Viele Grüße!

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    • Marion 8. Juni 2017 / 19:26

      Ja, zum Teil wundert mich das auch. Natürlich sind nicht alle Themen für den deutschen Markt geeignet, aber für Adebayo z.B. könnte ich mir durchaus ein Publikum vorstellen. Linda Grant war jetzt wieder auf der Shortlist und hat (2000?) auch mal gewonnen, von der gibt es gar keinen deutschen Titel und so speziell ist die jetzt nicht in ihrer Thematik.

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