Gestern gegen 21:00 Uhr EST, als ich also schon lange geschlafen habe, wurden die National Book Awards vergeben.
In der Kategorie Fiction hat Colson Whitehead den Preis bekommen für The Underground Railroad. Der Roman spielt in den Südstaaten und handelt von der jungen Sklavin Cora, die unter ihren Lebensbedinungen so sehr leidet, dass sie versucht über die illegalen Fluchtwege, die sogenannte „Underground Railroad“ in den Norden zu fliehen. Aber auch in den vermeintlich sicheren Staaten findet sie keine Ruhe und ein Sklavenjäger ist ihr auf den Fersen.
Von der Shortlist habe ich nur The Association of Small Bombs gelesen und war sehr wenig überzeugt.
Das beste Sachbuch des Jahres kommt nach Ansicht der Jury von Ibram X. Kendi und handelt ebenfalls von Rassismus. In Stamped from the Beginning: The Definitive History of Racist Ideas in America legt er dar, warum die USA den Rassismus mitnichten hinter sich gelassen haben. Er konzentriert sich dabei auf fünf einflussreiche amerikanische Aktivisten und Theoretiker: den Priester Cotton Mather, Thomas Jefferson, William Lloyd Garrison, W.E.B. Du Bois und Angela Davis. Anhand ihrer Thesen und Argumente zeichnet er eine Geschichte des Rassimus in den USA und deckt die zu Grunde liegenden Mechanismen und Entwicklungen auf.
In der Kategorie Poetry hat Daniel Borzutzky mit The Performance of Becoming Human gewonnen, im Jugendbuch das Buch March: Book Three von John Lewis, Andrew Aydin und Nate Powell, das vom Civil Rights Movement in den 1960ern erzählt.
Nachdem ja erst vor kurzer Zeit Paul Beatty den Man Booker Prize für The Sellout bekommen hat, das sich auch mit Rassismus in den USA auseinander setzt, scheint es da gerade einen gewaltigen Gesprächsbedarf zu geben. Wollen wir hoffen, dass es was bringt.
Der Siegertitel klingt interessant, kommt auf meine Liste. Ich hoffe ebenfalls, dass der Fokus auf das Thema was bringt!
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Über Colson Whitehead freue ich mich. „Der letzte Sommer auf Long Island“ hat mir sehr gut gefallen, ich freue mich auf das neue Buch. Von der Shortlist kannte isch sonst keinen Autor/Autorin. Nicht verwunderlich, denn ich lese eigentlich selten die Originalausgaben und ich glaube, die sind alle noch nicht übersetzt. Ich hoffe, das kommt noch.
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Ich wüsste auch nicht, dass schon was übersetzt wäre. Aber vielleicht passiert ja noch was 🙂
Aus dem letzten Jahr sind ja immerhin 3 der 5 Fiction-Shortlist-Titel übersetzt worden.
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Lauren Groff habe ich gerade vorgestern beendet, und Adam Johnsons Stories waren auch gut. Welches ist denn das dritte übersetzte Buch? Habe ich irgendwie verpasst.
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Hast du gar nicht, ich war voreilig. Hanya Yanagihara kommt auf deutsch erst Ende Januar 2017.
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Danke dir, da werde ich drauf achten.
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